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Im Detail
Der äußere obergermanisch-rätische Limes bildet eines der hervorragendsten archäologischen Denkmäler Mitteleuropas und wurde im Juli 2005 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Viele der heute sichtbaren Limesanlagen sind nach jüngeren Ausgrabungen der Landesdenkmalämter aufgrund ihres guten Erhaltungszustandes konserviert. Dazu gehören Kastelle und Badeanlagen, aber auch Limestürme mit Teilen der Grenzbefestigung selbst, wie Wallanlagen, Graben, Mauer oder Palisade.
Berücksichtigt sind auch museale Einrichtungen, zum einen Schutzbauten über römische Ruinen, die den jeweiligen Fundpunkt durch Texte, Pläne, Ausgrabungsfotos und Fundmaterial erläutern. Zum anderen archäologische Parks im Bereich eines Limesbauwerks mit Rekonstruktionen oder restaurierten Ausgrabungsbefunden. In vielen Fällen handelt es sich dabei um denkmalpflegerisch besonders geschützte Flächen.
Sie beherbergen heute noch weitgehend intakte archäologische Denkmäler, die in Übereinkunft mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde bzw. dem Kreis meist mit finanzieller Hilfe historisch interessierter Vereinigungen und der Länder aus der bestehenden oder geplanten Nutzung durch Ankauf entzogen bzw. umgenutzt werden konnten.
Somit bleibt die archäologische Substanz hier auf Dauer erhalten und steht zukünftigen Generationen für die Forschung mit aktualisierten, verbesserten Methoden zur Verfügung. Schließlich wird auf Regional- oder Heimatmuseen, die Fundstücke aus Limesanlagen für die interessierte Öffentlichkeit aufbereitet haben, verwiesen.
Die Deutsche Lim Sie beherbergen heute nes-Straße begleitet den obergermanisch-rätischen Limes vom Rhein bis zur Donau. Die Kastelle wurden größtenteils zu Beginn des zweiten Jahrhunderts bzw. in der Jahrhundertmitte gegründet und bestanden bis zum Limesfall, d.h. dem Ende der römischen Besetzung um 260/270 n. Chr. Von Rheinbrohl bis Regensburg erstreckte such der Limes über gute 500 km. Er blickt auf eine lange und traditionsreiche Forschungsgeschichte zurück. Die 1892 gegründete Reichs-Limes-Kommission hatte das Ziel, ihn in seiner Gesamtheit unter einheitlichen Gesichtspunkten zu erforschen.
Dazu gliederte man den Limes vom Rhein bis zur Donau über Eining in 15 Strecken: die Strecken 10 und 11 umfassen den älteren, sogenannten Odenwaldlimes und gehören nicht in diesen Zusammenhang. Die einzelnen Limestürme (Wachtposten = WP) innerhalb einer Strecke sowie die Kastelle wurden von der Reichs-Limes-Kommission durchnummeriert. Mögen dem Reisenden imposante Eindrücke und wichtige Erkenntnisse zur römischen Vergangenheit des Landes vermittelt werden, verbunden mit guter Erholung und Entspannung in den oftmals wunderschönen und abwechslungsreichen Landschaften der römischen Grenzregion.
Böbingen an der Deutschen Limesstraße
Vor einiger Zeit wurde als neue Deutsche Touristik-Straße die "Deutsche Limes-Straße" eröffnet und erweitert. Sie beginnt nun bereits im rheinland-pfälzischen Rheinbrohl, führt über das fränkische Miltenberg und den Schwäbischen Wald nach Böbingen und endet an der Donau im bayrischen Regensburg. Der Verein "Deutsche Limes-Straße", welchem die Gemeinde Böbingen angehört, hat eine Broschüre über die "Deutsche Limes-Straße" herausgegeben. Die Broschüre kann im Böbinger Rathaus erworben werden.