Hauptbereich
Wasserversorgung der Gemeinde Böbingen an der Rems
Die Gemeinde betreibt ihre Wasserversorgung selbst mit den Mitarbeitern des Gemeindebauhofs. Die Wasserversorgungssatzung regelt, dass die Gemeinde für die Wassergewinnung, die Aufbereitung und Speicherung, sowie die Wasserverteilung bis zum Hauptwasserzähler der Grundstückseigentümer zuständig ist. Das Trinkwasser in Böbingen ist von allerhöchster Qualität und wird laufend kontrolliert und beprobt.
Wasserhärte und Qualität
Das Böbinger Leitungswasser ist Mischwasser und stammt zu etwa ¾ aus der Lappertalquelle am Albtrauf in Heubach-Lautern und zu etwa ¼ aus der Fernleitung der Landeswasserversorgung, die südlich, auf Markung Heubach, von Aalen nach Stuttgart verläuft. Das Quellwasser wird durch Bestrahlen mit ultraviolettem Licht desinfiziert, wohingegen das Wasser aus der Landeswasserversorgungsleitung gechlort ist. Da das Albquellwasser weiter nicht aufbereitet wird hat es einen relativ hohen Kalkgehalt und damit auch eine höhere Wasserhärte. Das Wasser ist dafür aber ein reines Naturprodukt, das nicht mit chemischen Zusätzen oder Reagenzien versetzt wurde.
Der Anteil des Quellwassers am Böbinger Trinkwasser ändert sich ständig, weil die Quelle in langen Trockenperioden weniger Wasser liefert und die Trübungsmessung die Quelle abschaltet, wenn bei starkem und langem Regen das Quellwasser trüb wird. Die Qualität des Wassers wird dadurch aber nicht beeinträchtigt. Es ist lediglich möglich, dass sich Kalkgehalt und evtl. Chlorgeruch verändern.
Wasserverteilung
Die Böbinger Wasserversorgung ist im Freispiegelsystem aufgebaut und verfügt derzeit über ein Wasserleitungsnetz von etwa 45 km Länge. Freispiegelsystem heißt in diesem Zusammenhang, dass die beiden Wasserhochbehälter Sieben Eichen und Osterfeld die Hoch und Niederdruckzone ohne Druckpumpen und ähnliche technische Geräte versorgen. Der Teilort Beiswang und die Außenhöfe im Böbinger Norden lassen sich so jedoch nicht versorgen.
Das Gemeindegebiet ist in insgesamt vier Zonen gegliedert:
- Hochdruckzone:
Die Hochdruckzone wird vom Wasserhochbehälter Sieben Eichen (Wasserspiegel 476 m ü. NN) aus versorgt. Angeschlossen sind die höher gelegenen Gebiete der Gemeinde (Schelmen, Hagenäcker, Weidle, Weidle-Nord und Bietwang) sowie das Gewerbegebiet Böbingen Süd. Die Hochzone und damit der Hochbehälter Sieben Eichen wurde in den 1970er Jahren eingerichtet, als die neuen Baugebiete in den Höhenlagen erschlossen wurden und es zu starken Druckschwankungen kam. - Niederdruckzone:
Die Niederdruckzone wird vom Wasserhochbehälter Osterfeld (Wasserspiegel 445 m ü. NN) aus versorgt. Angeschlossen sind die restlichen, niedriger gelegenen Gebiete der Gemeinde. Diese beiden Zonen werden im "freien Gefälle" versorgt. Der rechnerische Wasserdruck lässt sich also leicht ermitteln wenn man die Höhenlage des betreffenden Gebäudes kennt. Beispiel: Das Rathaus Böbingen 395,8 m ü. NN liegt in der Niederdruckzone und hat demnach einen Wasserleitungsdruck von (445 m - 395,8 m = 49,2 m) 4,9 bar. Dieser rechnerische Druck variiert je nach Reibungsverlusten und Durchflussmenge etwas. - Beiswang:
Der Teilort Beiswang ist an der Niederdruckzone angeschlossen, wobei der Druck im freien Gefälle hier nicht ganz ausreicht. Es wurde deshalb eine Druckerhöhungsanlage eingebaut die je nach Wasserabnahme in drei Stufen den Druck so verstärkt, dass eine einwandfreie Versorgung gewährleistet ist. - Außenhöfe:
Die Außenhöfe im Böbinger Norden liegen zum Großteil so hoch, dass selbst der Druck der Hochzone nicht ausreichen würde sie direkt zu versorgen und sind alle älter als die Hochdruckversorgungsleitungen. Hier wird die Versorgung durch die Gemeinde Iggingen gewährleistet, die einen Hochbehälter für deren Teilort Schönhardt besitzt, der einen ausreichenden Druck bringt.
Sollten Sie noch Fragen zu Ihrer Wasserversorgung haben wenden Sie sich bitte direkt an die Gemeindeverwaltung. Und noch eine Bitte zum Schluss: Wenn Sie an Ihrer Wasserleitung ein ungewohntes Rauschen wahrnehmen oder wenn Sie nasse Stellen im Keller oder im Garten feststellen melden Sie uns dies. Vielleicht handelt es sich um einen Rohrbruch und die Gemeinde spart viel Zeit bei der Suche.
Die aktuellen Wassergebühren finden Sie hier: Wasser- und Abwassergebühren
Trinkwasserqualität in Böbingen
Trinkwasserqualität in Böbingen
Die Trinkwasserverordnung schreibt eine "große" Untersuchung nicht mehr zwingend vor, dennoch lässt die Gemeinde das Wasser jährlich auf alle möglichen Verunreinigungen und Schadstoffbelastungen hin untersuchen. Die letzte Untersuchung ist vom 10.05.2023. Wir haben Ihnen die wichtigsten Eckdaten der Untersuchung zusammengestellt: Die Daten zeigen, dass das Böbinger Leitungswasser einwandfrei ist und mit manch teuren und renommierten Mineralwassern mithalten kann.
Physikalisch-chemische Parameter | Einheit | Ergebnis | Grenz-/Richtwert |
Leitfähigkeit | μS/cm | 537 | 2790 |
pH-Wert |
| 7,55 | 6,5-9,5 |
Kationen |
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Calcium (Ca) | mg/l | 89,5 |
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Magnesium (Mg) | mg/l | 18,6 |
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Natrium (Na) | mg/l | 1,8 | 200 |
Kalium (K) | mg/l | <0,5 |
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Ammonium (NH4) | mg/l | 0,13 | 0,5 |
Anionen |
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Cyanide gesamt | mg/l | <0,0050 | 0,05 |
Fluorid (F) | mg/l | 0,05 | 1,5 |
Chlorid (Cl) | mg/l | 4,6 | 250 |
Nitrat | mg/l | 16,9 | 50 |
Anorganische Bestandteile |
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Selen, Eisen, Mangan, Arsen, Blei, Cadmium u.a. | mg/l | Alle Werte mehr als das 10-fache unter den Grenzwerten |
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Berechnete Werte |
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Carbonhärte | °dH | 15,3 |
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Gesamthärte | °dH | 16,8 |
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